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Moinsen!
Fahre schon sehr lange mit Brille unterm Helm, zunächst nur als Schutz, weil mir 1. mal 'ne elegant weggeschnippste Zigarettenkippe eines lässigen Carbriochauffeurs im Sommer in's geöffnete Visier getrudelt ist und weil ich 2. früher auch bei sch* Wetter gefahren bin und Zugluft an den Augen nicht so vertrage.
Waren das vormals einfache "Fahrradbrillen" ohne Sehstärke, habe ich mir vor zwei, drei Jahren eine Bifokalbrille dafür angeschafft, in die am unteren Glasrand ein Nahsehfeld eingeschliffen ist, damit ich auch das Navi gut lesen kann. Ansonsten ist das auch "Normalglas" bzw. -kunststoff.
Jetzt war ich vor ein paar Tagen zur Routinekontrolle beim Augenarzt und er meinte, ich solle mich langsam mal auf eine Fahrbrille einstellen, also mit optischem Glas für weite Distanzen.
Es wird also teuer!
Damit das Geld aber sinnvoll angelegt ist, sollte es schon eine Brille sein, die den speziellen Anforderungen auch gewachsen ist. Durch das lange Tragen von Billen unterm Helm habe ich schon meine Vorstellungen bzgl. dem Gestell, bei den Gläsern betrete ich völliges Neuland. Da ich davon ausgehe, dass der "Optiker um die Ecke" nicht unbedingt die speziellen Anforderungen kennt, will ich mit etwas Vorwissen an die Sache gehen damit ich dann auch 'ne gute Brille bekomme für mein Geld.
Hier mal ein paar Diskussionsansätze, vielleicht hat der/die Eine oder Andere schon einschlägige Erfahrungen oder kann gar Hersteller etc. empfehlen:
Brillengestell:
- sollte Augen vor Luftstrom schützen (also der Kopfform angepasst sein, dabei aber nicht beschlagen)
- sollte aus zähem Material bestehen und bei Deformation nicht brechen oder splittern
- der Brillenrand sollte das Sichtfeld nach keiner Seite einschränken (Brille à la "Puck, die Stubenfliege" )
- der Bügel sollte annähernd gerade sein und kurz hinter den Ohren enden (darf natürlich auch nicht drücken, insbesondere nicht über den Ohren)
- sollte bei jeder Kopfhaltung dort sitzen, wo sie hingehört (habe jetzt mehrere Brillen durch und nicht jede bleibt auf der Fahrt direkt vor den Augen, sondern manche rutschen schon ein wenig)
- sollte leicht zu reinigen sein (bei Gestellen mit dicken Rändern nicht immer einfach).
Brillenglas:
- sollte bruch- und splittersicher sein (Kunsstoff)
- sollte Durchdringungsschutz bieten
- sollte nicht phototrop sein (zu langsame Reaktionszeit - oder gibt es da mittlerweile "Sekundengläser"?)
- sollte eine gehärtete Oberfläche haben (mache im Sommer das Visier schon mal auf)
- sollte gut entspiegelt sein
- sollte guten Kontrast bieten (weiß von einem anderen "Sport", dass z. B. Zeiss vor Jahren Gläser hergetellt hat mit einer Kontrastwirkung ähnlich wie ein Rotfilter).
- sollte absolut "verzerrungsfrei" sein (meine derzeitige Arbeitsplatzbrille vermittelte z. B. stark stürzende Linien, auf die ich mich recht beschwerlich einstellen musste)
- Gleitsicht oder Bifokal? Habe mit der Bifokalbrille sehr gute Erfahrungen, der Übergang störte mich von Anfang an gar nicht, von Gleitsichtbrillen weiß ich, dass da nicht jede/r mit zurecht kommt.
Wer hat Ideen, Tips, auch für die richtigen Fragen an den Optiker?
Ich habe im Brillensektor eine 30 jährige Erfahrung.
Die schlechteste Brille die ich jemals hatte war von Eschenbacher eine Titanflex.
Die beste eine Nulltarif brille von Fielmann.
Die schlechtesten Gläser die ich jemals hatte waren entspiegelte und gehärtete von Rupp und Hubding.
Die besten Gläser die ich jemals hatte waren die billigsten von Fielmann (17€)
Für meine Behinderung hab ich null Bock viel Geld zu bezahlen.
Ich habe diese Brille hier in schwarz für 70€ bei Fielmann gekauft.
Meine Gläser sind aus Kunstoff und haben weder Enstpiegelung noch sonst einen Krampf.
Dafür habe ich 17€ bezahlt.
Brillengläser verkratzen nun mal. Diese Aufpreispolitik ist absolut unnötig.
Keine Ahnung ob ich dich falsch verstehe aber frag mal bei Fielmann nach.
nein, Du hast schon richtig verstanden, solche "Langzeiterfahrungen" sind das, was ich suche. Habe ja auch meine Erfahrungen, halt (noch) nicht mit optischen Gläsern, zumindest nicht bei Mopedbrillen.
Mein Problem mit Fielmann: ich weiß, dass gerade Fielman z. B. seinen angehenden Optikern eine gute Ausbildung gewährt (einige von denen waren schon im Leistungswettbewerb). Dummerweise ist die genannte Arbeitsplatzbrille mit den stürzenden Linien eine von Fielmann!
Hmm ... ich hatte im Krankenhaus eine Mitpatientin im Zimmer, die eine Brille umterm Helm trug.
Fazit: Sie hatte Glück, daß ihre Augen nicht beschädigt wurden und nur die Haut ringsum zerschnitten war.
Auch mein Optiker empfahl mir, eher Kontaktlinsen zu nutzen.
Mittlerweile benötige ich auch multifocale Linsen, an die ich mich gut gewönt habe.
Ansonsten nutze ich eine rahmenlose Titan Brille mit Transitions Gläsern aus Kunststoff; entspiegelt, Lotuseffekt, ...
die paßt sich auch bei Tunneln super an, ohne zu behindern.
Solche Gläser kann man auch für andere Gestelle bestellen.
Ich vergesse öfter, daß ich sie überhaupt trage.
Langsam wird's Arbeit!
...habe jetzt mal die Seiten von Zeiss gelesen... na ja, muss mich halt damit auseinandersetzen. Zumindest kommen mal die Polarisationsfiltergläser optisch gut daher. Ist halt die Frage, ob die hinterm Visier noch wirken. Gleiches gilt wohl auch für Brillen, die auf UV-Licht reagieren. M. W. sind auch die üblichen Visiere UV-hemmend.
Macht man eine Tür auf, sind gleich zwei dahinter!
Diese schmutabweisenden Oberflächen (Lotuseffekt) brauchen die eine besondere Behandlung?
Zum Thema Gleitsicht sag ich dir als Brillenträger mit nur dreijähriger Erfahrung das man schon eine Zeit braucht um sich an die Fokussierung gewohnt
Hierbei hatte ich wohl nur den Vorteil das ich direkt mit sowas startete
Ich Trag sie ab und an beim fahren
Brauch sie noch nicht zwingend da nur ein Auge stärker betroffen ist
Mein Optiker empfiehlt mir aber in späterer hinsicht auch Kontaktlinsen
Daher kann ich dir da nichts zu tippen
Na ja, Kontaktlinsen wären - emotional betrachtet - für mich der Sprung ins kalte Wasser, kann ich mir gar nicht vorstellen. Außerdem mag ich die Brille unterm Helm ja auch gg. Zug und Flugobjekte. Also eher wohl nicht. Brille: denke, dass ich mich da eher für bifokal als für Gleitsicht entscheiden werde. Ist halt auch die Frage, welches Glas von welchem Hersteller sich mit welcher Technik (Vergütung, Oberlächenbeschichtungen etc.) ausstatten lässt.
@Taz: wie ist denn der Unfall verlaufen bei der KH-Nachbarin? Was ist da mit der Brille passiert, wie war die beschaffen etc. Kannst Du da was dazu sagen?
Zitat von Oppa im Beitrag #7
Na ja, Kontaktlinsen wären - emotional betrachtet - für mich der Sprung ins kalte Wasser, kann ich mir gar nicht vorstellen. Außerdem mag ich die Brille unterm Helm ja auch gg. Zug und Flugobjekte. Also eher wohl nicht. Brille: denke, dass ich mich da eher für bifokal als für Gleitsicht entscheiden werde. Ist halt auch die Frage, welches Glas von welchem Hersteller sich mit welcher Technik (Vergütung, Oberlächenbeschichtungen etc.) ausstatten lässt.
@Taz: wie ist denn der Unfall verlaufen bei der KH-Nachbarin? Was ist da mit der Brille passiert, wie war die beschaffen etc. Kannst Du da was dazu sagen?
Zitat von Jense im Beitrag #8
...Hatte mich damals bewußt zu Mineralglas entschieden, da die einfach widerstandsfähiger sind, als Kunststoffgläser.
Zitat von Oppa im Beitrag #10
Gg. Kratzer ist das klar. Denke aber, dass die bei 'nem heftigen Crash auch splittern können.
Du machst Die ne Menge Gedanken..... für mein Empfinden als jahrzentelanger Brillenträger, die meisten Gedanken unnütz.
Brillengestell:
- Bügel halten die Brille wesentlich besser, als die, bei denen die Bügel nur durch Klemmwirkung hinterm Ohr enden
- der einfassende Rand sollte nicht oder wenig stören gerade bei geneigter Körperhaltung ist die Sicht durch den oberen Bereich wichtig
Brillengestell / Gläser:
sobald Du Dich für eine rahmenlose (teil oder ganz) Brille entscheidest, werden die Gläser um einiges teurer! (da die Gläser härter sind)
Gläser:
- Glas = günstiger, dafür schwerer, aber kratzfester als Kunsstoff
- Kunststoff = leichter (Tragekomfort), etwas teurer, aber mittlerweile fast so kratzfest wie Glas (meiner Meinung die beste Variante) kommt aber auch auf die Sehstärke in Relation an!
- extra Härtung wird gern kostenpflichtig angeboten.... nutzt nur dem Optiker, weil abweichend vom Standart ein Aufpreis gerechtfertigt werden kann
- Entspiegelung: einfache Entspiegelung macht wirklich Sinn!!! Superentspiegelung bewirkt einen "Farbfilter", würd ich von abraten
Fernsichtglas / Gleitsichtglas etc.
- reine Fernsichtgläser sind die günstigste Variante!!!! kann aber je nach Sehstärke das Ablesen des Navi / Tacho etwas behindern
. Gleitsichtgläser ..... da wirds extrem teuer!!! und die lassen sich auch nur in bestimmten Maßen anpassen, was eine intensive Beratung durch einen guten Optiker voraussetzt, zumal es verschiedene Arten von Erfassung des Gleitsichtbereiches gibt, die der Laie nicht überblicken kann----> hier ist ein guter Optiker das A und o
Ich musste leider schon immer mit Brille fahren. Habe auch ganz normale Gläser ohne alles. Auf meiner letzten Brille war dann dummerweise ein Steinschlag. Für die neue bin ich mit Helm zu Fielmann und hab probiert welches Gestell passt und das Sichtfeld nicht kleiner hat als der Helm. Das einzige Problem worauf ich noch keine Antwort gefunden habe ist das beschlagen. Im Herbst kann beschlägt die Brille mit meinem Helm (HJC RHPA 10) sofort im stehen. Nach 5 metern Fahrt ist sie aber auch wieder frei.
Erstmal merci für Eure zahlreichen und fundierten Beiträge. Habe auf dem Sektor zwar etwas Halbwissen, die speziellen Kenntnisse und auch die Erfahrungen jahrelanger Brillenträger fehlen mir allerdings. Mit der aktuellen Brille habe ich beim Beschlagen kein Problem, meine Fern-Sehschwäche ist auch noch nicht so groß, wird also wohl keine 'Glasbaustein'-Brille werden. Schließe das Visier eigentlich erst komplett ab 80km/h aufwärts, bei Regen ist immer ein Spalt offen. Dann aber wg. dem Beschlagen des Visiers und nicht wg. der Brille.
@cowy:
ja, ja, ich bin da ein wenig "Reichsbedenkenträger", aber leider auch gebranntes Kind. Lieber vorher 5 Gedanken als hinterher "Tonne auf, Tonne zu".
Es wird wohl bei der Bifokal-Lösung bleiben, weil ich mit der aktuellen Brille damit gut zurecht komme und von den von Dir geschilderten Probs mit Gleitsichtbrillen zumindest gerüchteweise schon öfter gehört habe. Die aktuelle Brille hat allerdings ein Nahsichtfeld von 3 Dioptrien, was für meine Nah-Sehstärke etwas übertrieben ist, da ich aber auf dem Moped mit der Nase fast auf dem Navi klebe, stimmt das wiederum. Diese Brille passt super unter den Helm, hat aber ein etwas störenden Rand, auch nach oben hin, das ist mir beim Fahren schon negativ aufgefallen. Randlos, na ja, die sind mit Sicherheit auch anfälliger gg. Glasschäden auch wenn mir die sonstigen Vorteile schon gefallen. Die aktuelle Brille hat allerdings zum Gesicht hin ein mit Luftschlitzen durchsetzten Foamrahmen, der vermutlich auch gegen das Beschlagen wirkt...
Wie Ihr seht, kreist der Berg...
Werde jetzt mal meine Wunschkriterien und Diskussionspunkte zusammenstellen, die aktuelle Brille nehmen und damit zum Optiker gehen. Mal sehen, wie der reagiert und was er mir an Lösungen anbieten kann. Ist ja schon ein wenig anders als ein 08/15-Gestell mit geraden Gläsern, auch wenn diese lila-grün ist!
Zitat von H7-25 im Beitrag #18
Ganz anderer Tip von mir. Augen lasern lassen. Habe ich gerade gemacht und bin total begeistert. Sehe wieder zu 100% und das für kleines Geld wenn ich von Freunden höre was manche Brillen kosten.
Zitat von 10ergreen im Beitrag #19Zitat von H7-25 im Beitrag #18
Ganz anderer Tip von mir. Augen lasern lassen. Habe ich gerade gemacht und bin total begeistert. Sehe wieder zu 100% und das für kleines Geld wenn ich von Freunden höre was manche Brillen kosten.
Was heißt kleines Geld? Nachteil ist ja nur, das sich die Augen ständig verändern und in einigen Jahren mußt du wieder ran. Rechenaufgabe und das Risiko, das was schief läuft, wenn es der falsche macht.
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