Hi!

Hat wer Erfahrung damit, wie es ausschaut, bei ner BJ98 600er Ninja die Pleuelschrauben nochmal zu nutzen?
Grund:
Hatten ALU Abrieb im Öl und waren uns eigentlich sicher, dass wir ein def. Pleuellager hatten. Hab eins geöffnet, allerdings war hier alles in Butter. Haben weitergesucht und es waren wohl die Nockenwellenlager die eeeeetwas geschliffen hatten, da u.a. ein Ölkanal unten in der Wanne nicht richtig saß (diese kleinen Röhrchen da).

Naja, und nun ist natürlich das Geschrei groß. Kopf runter und Pleuelschrauben auspressen will (verständlicher Weise) keiner. Also, kann man die alten nochmal nehmen?
Wenn ja, wie anziehen? Moment?


Wäre wirklich super, wenn Ihr da helfen könntet.


LG Adrian

...na ja, die Goldene regel ist nun mal, hochbelastete teile nur einmal zu verwenden...Splinte, Sicherungsringe etc.,obwohl die locker mehrmals gehen, wenn man sie selber bezahlen muß.

Die Pleuelschrauben werden nun mal auf ein bestimmten Drehmoment angezogen, das das Material so vorgespannt wird, das die Schrauben sich nie von selbst lösen, sonst ist die Katastrophe wirtschaftlich und Sicherheit für Fahrer und Verkehrsteilnehmer bei 99,99% -Bildzeitung-Erste-Seite so gut wie da!

Darum würde ich, schon allein, wenn der Motor weiter veräußert wird, diese Schrauben nach Herstellerempfehlung immer erneuern.

Nur zum Verständnis.... Ihr habt den ganzen Block ... zerlegt bis zu den pleullagern, um dann festzustellen es waren die nockenwellenlager?

Ok egal.
Zur frage:

Die sollten nich mit Drehmoment angezogen werden, sondern mit schraubendehnung.
Bester Wert liegt hier bei 0,23 mm plus minus 0,05.

Meine Meinung:
aufjedenfall fall neue Schrauben.
Denn sonst wäre die Schraube ja anschließend schon um fast nen halben mm anstelle um nen viertel gedehnt.

Wir reden doch von pleul also die Dinger, die Kurbelwelle und Kolben miteinander verbinden.

Hast du das von unten im eingebauten Zustand des Motors gemacht?

Und wenn du auf erwin hören willst und se wirklich nicht tauschen möchtest warum auch immer.....
Versuchs mal mit 16 Nm.

genau, von unten geöffnet.

gibts nen Trick die mit montiertem Zylinderkopf getauscht zu bekommen?

meines wissen nach sind das dehnschrauben die jedesmal getauscht gehören, da man nicht mehr den ersten wert erreichen wird wenn sie neu waren bzw. wo sie neu waren.
grüße
timmi

für jede Dehnschraube gibt es max. Werte, wielange die nach Erstverwendung sein dürfen, um nochmal benutzt werden zu dürfen

Steht im Regelfall in den Handbüchern drinn die Werte.......bei deiner Mopete kenn ich die allerdings nicht

in 'meinem' Handbuch steht die Länge nach Anzug, also so wie hier beschrieben. Leider keine Prüflänge.

Hat da keiner nen 'richtigen' Erfahrungswert?

hab grad mal bei meiner 10er im Handbuch geblättert was Kawa da so schreibt, interessehalber

- 20Nm + 150 Grad

Pleuel-Schrauben entsorgen, nicht wiederverwenden

Das Winkel grad fing mein ich erst nach 2004 an....

Die davor halt mit der Dehnung der Schraubenlänge.
Messen wie lang vor dem Einbau und dann rund 0,2 länger wenn fest.

Also das mit dem wegwerfen steht bei mir auch.
Ich glaube das ist wichtig.

Und ob's da nen Trick gibt? Zum einsetzen kannste fett zum kleben beim ansetzen nehmen. Ob da genug Platz ist um nen Schlüssel durch zu Kriegen siehste ja selbst.
Ich bin mir aber relativ sicher, das das sehr eng ist.
Muss aber gestehen, ich bin noch nicht auf die Idee gekommen das von unten zu machen.

kann sein Yoko

bei mir steht, max Dehnung 0,34mm


um auf die Frage zu Antworten, ob man die Pleuelschrauben auch ohne Kopfdemontage usw. wechseln kann.....hab keine Ahnung, wieviel Platz da von unten ist......notfalls müsste halt die kpl. Kurbelwelle raus

dabei könnte man die Kolben in den Zylindern verbleiben lassen, wenn man sich nicht ganz dusselig anstellt

Allerdings find ich die Vorgehensweise, wie beschrieben eh bisi.....laienhaft ...sorry

Laut Kawa WHB von der 636 2002 (dürfte auf deine übertragbar sein meiner Ansicht nach) gibt es zwei Methoden:
- bei beiden neue Pleuelschrauben verwenden

1) Schrauben Ankörnen und mit Mikrometer die Länge messen. Nach Anzug soll sich die Längung im Bereich zwischen 0,18 und 0,28mm befinden
2) Drehmoment 15Nm

Die erste Methode ist genauer bei neuen Schrauben, da die Spannung in dem Schaft die relevante Grösse ist, und das Drehmoment dafür nicht aussagekräftig genug ist da es von Oberflächenbeschaffenheit und Reibwert des Gewindes sowie der Auflagefläche der Schraube abhängt.
Die Angabe für die Längenänderung wird sich unterhalb der Streckgrenze Rp0.2 befinden (elastischer Bereich).

Falls du keine Mikrometerschraube hast liegst du mit 15Nm auf der Sicheren Seite, aber wenns reisst bist du selber Schuld, hast dafür neue Schrauben gespart